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WAS BISHER GESCHAH

KOSMISCH

Vor 13.800.000.000 (13,8 Milliarden) Jahren kam es nach der Theorie der Singularität, also der
gleichzeitigen Entstehung von Materie, Raum und Zeit aus schwarzen Löchern, zum Urknall, welcher
den Beginn unseres Universums auslöste. Nach diesem gravitativen Kollaps einer interstellaren
Gaswolke dauerte es über 9 Milliarden Jahre bis sich hauptsächlich aus Strahlung, schwarzer Energie
und dunkler Materie, Quarks, Hadronen, Atome, Moleküle und Staubpartikel, schließlich Asteroiden,
Kometen, Monde, Planeten und Sonnen bildeten.

Somit wird das Alter unseres Sonnensystems und damit auch der Erde mit etwa 4,6 Milliarden Jahren
angegeben. Am Anfang war unsere Erde ein unwirtlicher Plasmaball, der erst langsam mit der
Bildung des Erdmagnetfeldes, gemäßigter Temperaturen, einer Atmosphäre und flüssigem Wasser,
Lebensraum entstehen ließ.

Die Autopoiesis, die Fähigkeit, sich selbst zu erhalten und zu reproduzieren - also das uns bekannte
Leben, basierend auf Ribonukleinsäure und Desoxyribonukleinsäure (RNA & DNA) hielt dann vor 3,9
bis 3,4 Milliarden Jahren Einzug. Ob auf der Erde entstanden, oder von einem anderen
Himmelskörper eingeschleppt, entwickelte sich aus den Anfängen des primitiven Stoffwechsels auf
Eisen-Schwefel-Oberflächen immer komplexere Lebewesen. Archaeen, Bakterien, Algen, Pilze,
Pflanzen, Tieren und letztendlich Menschen ist gemein, das ihr individuelles Leben mit dem Tod
endet und eine Art mit dem Tod ihres letzten Individuums erlischt.

Heute beträgt die mittlere Temperatur der Erdoberfläche 15° Celsius, spätestens in 900 Millionen
Jahren wird die Sonne dafür gesorgt haben, das die mittlere Temperatur auf den für höher
entwickelte Lebewesen kritischen Wert von 30° Celsius angestiegen ist. Durch diese ganz natürliche
und unausweichliche Erwärmung wird dann eines Tages auch der letzte Tropfen Wasser auf der Erde
verdampft sein. Einer jener unzähligen toten Himmelskörper von denen wir ausgehen, die einzige
Ausnahme im gesamten Kosmos darzustellen. Nach weiteren 11 Milliarden Jahren bläht sich die
Sonne dann zum Roten Riesen auf, bis sie schließlich auf die heutige Erdoberfläche heranreicht. Aber
nur um dann als Weißer Zwerg mit nur noch etwa einer halben Sonnenmasse, eingebettet in einen
farbenprächtigen Planetarischen Nebel schließlich als schwarzer Zwerg zu Enden und nach weiteren
dutzenden Milliarden Jahren letztendlich einfach zu erlöschen...

Unsere maximale Verweildauer auf der Erde ist also endlich! Begrenzt auf einige Hundert-Millionen
Jahre - theoretisch sogar genügend Zeit sich zur Raumfahrer-Spezies weiterzuentwickeln..

ANTHROPOZÄN

Der gesamte Entwicklungsprozess von uns Hominiden erstreckt sich nunmehr seit über 15 Millionen
Jahren. Vor 5 Millionen Jahren stiegen wir auf die vorwiegend terristrische Lebensweise um, der zur
Folge vor zweieinhalb Millionen Jahren in Ostafrika der als erste Urmensch geltende Homo
habilis/rudolfensis entstammt. Der sich überwiegend von Früchten, Wurzeln und Kleingetier
ernährende aber bereits aufrecht gehende Homo ergaster/erectus/heidelbergensis ist rund 1,9
Millionen Jahre alt und hat bereits in Afrika, Asien und Europa gesiedelt. Neben zerschlagenen
Tierknochen und bearbeiteten Steine zeugen 1,7 Millionen Jahre alte Feuerstellen von der Höhlen-
utzung als Wohnstätte dieses Frühmenschen, dessen letzten Fossilien auf ein Alter von nur 30.000
Jahren datiert wurden.

In der Zeit vor 780.000 bis 125.000 Jahren, entwickelte sich das moderne menschliche Skelett, mit den
heutigen modern-menschlichen Schädelmerkmale und das Gehirn erfuhr eine bedeutende
Größenzunahme. In diesen 655.000 Jahren entwickelten sich das Erscheinungsbild und Verhalten hin
zu dem, was wir heute im Allgemeinen als "menschlich" bezeichnen. Die Gattung Homo hatte eine
Steinwerkzeugindustrie entwickelt, nutzte das Feuer und auf dem Speisezettel stand eine
regelmäßige fleischliche Kost, was wiederum effektive Jagdtechniken voraussetzte.

Neueste Fund in Jebel Irhoud legen nahe, daß sich archaische Formen des Homo sapiens bereits vor
300.000 Jahren aus dem Homo ergaster entwickelt haben und dies wohl zeitgleich an
unterschiedlichen Stellen in Afrika (Konträr zur Wiege der Menscheit Ostafrika). Wobei die stete
Weiterentwicklung (Evolution) des Gehirns den weitaus größten und markantesten Unterschied zum
modernen Menschen ausmachen!

Die „Hirnentwicklung“ macht also den „Unterschied“! Aber Evolution ist niemals abgeschlossen...

So besteht seit Menschengedenken der brennende Wunsch nach einer (klaren) Grenze zwischen
„Mensch“ und „Tier“.... Nur bin ich der festen Überzeugung: Eine solche Grenze gibt es nicht!

Die uneingeschränkte Beherrschung des Feuers dürfte die Überlebenschancen des archaischen
Homo sapiens beträchtlich verbessert und die Ausbreitung in kältere Klimazonen ermöglicht haben.
Die durch Kochen und Braten stark erweiterte Nahrungsverwertung und Zubereitung erschloss ihm
von Afrika aus die Ausbreitung bis in alle Erdteile. Als Folge daraus resultierte die zunehmende
Vorherrschaft des Menschen über die übrige Fauna und eine entsprechende Zunahme der
menschlichen Population.

Vor 250.000 Jahren entwickelte sich aus dem europäischen Homo heidelbergensis, der wohl ebenfalls
dem Homo ergaster entstammt, der Homo neanderthalensis. Der Neanderthaler teilte seinen
Lebensraum über einen Zeitraum von 10. - 20.000 Jahren mit dem aus Afrika einwanderten modernen
Sapiens, bis dieser ihn vor 30.000 Jahren verdrängte, genetisch mischte und/oder er bedingt durch
die klimatischen Veränderungen durch das Ende der letzten Eiszeit ausstarb.

Die Aufspaltung der Menschenlaus in die zwei Unterarten, der Kopf- und der Kleider-Laus vor
spätestens 80.000 Jahren gilt als untrügliches Anzeichen für die Verwendung von Kleidung.

Vor rund 74.000 Jahren stand die Menscheit kurz vor der Auslöschung, als im nördlichen Bergland von
Sumatra der Vulkan Toba ausbrach. Die vermutlich stärkste Eruption der vergangenen zwei Millionen
Jahre sollen insgesamt nur 2.800 bis 10.000 Menschen weltweit überlebt haben!

Aus dieser Arche, dem "fruchtbaren Halbmond" im vorderen Orient, setzte dann eine neue
Besiedlung Europas ein. Vor rund 40.000 Jahren lebten dennoch nur etwa 1.500 Menschen in ganz
Mittel- und Westeuropa!

Sowohl das Einsetzen wie auch das Ende der letzten Eiszeit war für die Menschen mit tiefgreifenden
Änderungen ihrer Lebensbedingungen verbunden und verlangte nach differenzierter Anpassung. Am
Ende der letzten Eiszeit begann der Übergang der menschlichen Lebensweisen vom alleinigen
Sammeln und Jagen der nomadisierenden Stämme hin zu Ackerbau und Viehzucht in Verbindung mit
Sesshaftigkeit. Frühe Formen der Sesshaftigkeit hatte es unabhängig davon beispielsweise durch die
nachgewiesenen Fisch-Einlagerungen indianischer Gesellschaften bereits an der Pazifikküste gegeben.

Die ersten Bemühungen zu pflanzlicher Domestikation begannen vor gut 10.000 Jahren, als sich
Agrargesellschaften im fruchtbaren Halbmond im östlichen Mittelmeerraum, in Südostasien und an
den peruanischen Anden bildeten. Zeitgleich wird von den geschätzten 3.000 Bewohnern ein
Schutzwall rund um die wohl älteste Stadtsiedlung namens Jericho erbaut. Während im Vorderen
Orient der Anbau von Gräsern wie Einkorn, Emmer, Gerste und später von Weizen, Erbsen und
Linsen zum Zuge kam, wurden in China Hirse, Reis, Sojabohnen und Hanf domestiziert. In Südamerika
baute man Mais an später Kürbisse, Paprika, Kartoffeln und Erdnüsse. In den Wäldern Neuguineas
wurden bereits Zuckerrohr, Bananen und Taro gezielt vermehrt. Wo man über entsprechende
Nutztiere verfügte, nicht also in Nord- und Südamerika vor Ankunft der Spanier, steigerte die
Erfindung des Pflügens etwa um 6500 vor Christus den landwirtschaftlichen Ertrag immens. Der
gezielte Anbau von Perlhirse und Sorghum, dem bis heute wichtigsten Getreide in Afrika, ist auf 5000
vor Christus datiert.

Doch bei den Veränderungen der durch Sesshaftigkeit und Domestikation von Pflanzen und Tieren
einhergehende Lebensweise, handelte es sich nicht um einen kurzfristig weltweit durchschlagenden
Wandel, sondern um eine sich in Jahrtausenden vollziehende fundamentale Entwicklung, die von der
Parallelexistenz nomadisierender Stämme und Völker begleitet war und ist. Aborigines, die bis zur
neuzeitlichen Besiedlung jagende und sammelnde Nomaden waren, sind nur eines der zahlreichen
Beispiele hierfür, so wie letzte indigene Gruppen in den tropischen Regenwäldern bis heute in
diesem Stadium existieren (können).

Auch ging der Übergang zur Sesshaftigkeit (Besitztum) nicht ohne Weiteres mit der Gründung von
Städten oder mit staatlicher Organisation einher. Zwar gab es neben Jericho weitere stadtähnliche
Siedlungen wie Eridu oder Uruk, in den ersten Jahrtausenden blieb es aber meist bei unzähligen
kleinen und relativ autonomen dörflichen Siedlungen, die keiner zentralen Macht unterworfen waren.
Die ersten staatlichen Gebilde entstanden dann im 4. Jahrtausend vor Christus in Ägypten am Nil, in
Mesopotamien und an der südamerikanischen Pazifikküste.

Schriftliche Quellen zur Menschheitsgeschichte gibt es erst ab etwa 3100 vor Christus von den
Hochkulturen des Alten Vorderen Orients in Mesopotamien und Ägypten, am Indus ab circa 2600 vor
Christus, und am Gelben Fluss im heutigen China ab 1523 vor Christus. Unabhängige Hochkulturen
der Maya, Azteken und Inka entwickelten sich in Amerika ab 1000 vor Christus.

Die bis heute nachhaltigste Bedeutung für unseren Planeten haben insbesondere die ältesten
Hochkulturen im Bereich des fruchtbaren Halbmonds. Heutige Städte, Staatlichkeit und Bürokratie,
Priestertum und Theokratie, die Anfänge von Wissenschaft und Technik, Kalender und Zeiteinteilung,
Geldwirtschaft und komplexe Handelsbeziehungen, aber auch Kriegsführung und Reichsbildung
gehen auf sie zurück. Auch gingen aus diesen Hochkulturen neben dem Zoroastrismus die heutigen
Weltreligionen Hinduismus, Buddhismus, Judentum, Christentum und Islam hervor.

An den Rändern des vorderasiatischen Hochkulturzentrums entstanden „als logische Konsequenz
aus der Expansion des zivilisatorischen Prinzips selbst“ in der Ägäis, in Kleinasien und Griechenland
weitere Kulturzentren mit eigenen spezifischen Merkmalen. Insbesondere die griechische Antike
hinterließ der Menschheit Begriffe und originäre Leitbilder für Demokratie, Politik, Philosophie und
Kritik. Die Grundlagen eines rationalen Weltbildes wurden gelegt, bahnbrechende Impulse für
Mathematik, Naturwissenschaften und Technik gesetzt. In Dichtung und Literatur, Theaterstücken und
bildender Kunst wurden Werke geschaffen, die wie die Olympischen Spiele bis in die Gegenwart Reiz
und Wirkung entfalteten.

Dann das "Römische Reich" - und den Rest kennen wir aus dem Geschichtsunterricht....

Die Wechselwirkungen zwischen Lebewesen und Klima haben heute durch den zunehmenden
Einfluss des Menschen eine neue Quantität erreicht. Während im Jahr 1920 etwa 1,8 Milliarden
Menschen die Erde bevölkerten, wuchs die Erdbevölkerung bis zum Jahr 2008 auf knapp 6,7
Milliarden an.

In den Entwicklungsländern ist für die absehbare Zukunft weiterhin ein starkes
Bevölkerungswachstum zu erwarten, während in vielen hoch entwickelten Ländern die Bevölkerung
stagniert oder nur sehr langsam zunimmt, deren industrieller Einfluss auf die Natur aber weiterhin
wächst.

Im November 2022 hat die Weltbevölkerung stolze 8 Milliarden Individuen erreicht - und wir
verbrauchen 3 Erden zur Stillung unserer "menschlichen Ansprüche & Bedürfnisse"!

Das unsere zukünftige Weiterentwicklung nur mit Reduzierung anstatt Wachstum einher geht, steht
somit ausser Frage.

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